Brüssel. Wie eine Abrissbirne zieht Donald Trump durch Europa und zerstört die transatlantischen Beziehungen, die über Jahrzehnte mühsam aufgebaut wurden. Mit einer beispiellosen Rücksichtslosigkeit untergräbt er die Grundlagen der Partnerschaft zwischen den USA und Europa – und das ganz offen. Besonders schockierend für die Europäer ist die Häufigkeit und Intensität seiner Angriffe.
Europa muss sich der neuen Realität stellen: Die USA unter Trump haben kein Interesse an einer gleichberechtigten Zusammenarbeit. Weiterhin auf Versöhnung zu hoffen und darauf zu setzen, von Trumps zerstörerischen Maßnahmen verschont zu bleiben, wäre naiv. Wer bisher von Trumps Dekreten unberührt blieb, muss damit rechnen, in der nächsten Runde ins Visier genommen zu werden. Trump kennt nur Macht, Größenwahn und öffentliche Inszenierung. Die Gefahr, dass er gezielt die europäische Einheit untergräbt, ist real und spielt den Gegnern eines starken Europas in die Hände.
Die USA unter Trump und Europa teilen nicht mehr dieselben Werte. Die amerikanische Demokratie wird von innen heraus ausgehöhlt, und für Trump und seine Verbündeten in den Konzernzentralen scheinen Recht und Gesetz keine Gültigkeit mehr zu haben.
Es ist nachvollziehbar, dass jeder gute Beziehungen zu den USA pflegen möchte. Doch eine Partnerschaft darf keine Einbahnstraße sein. Europa muss sich von Trump weder ausnutzen noch gegeneinander ausspielen lassen. Stattdessen sollte es seine eigenen Stärken ausbauen, Abhängigkeiten reduzieren und selbstbewusst für europäische Interessen eintreten.
Unter Trump sind die USA kein verlässlicher Partner mehr. Was also tun? Europa kann die Ausfälle der USA in vielen Bereichen – von der Entwicklungshilfe bis zum Klimaschutz – nicht vollständig kompensieren. Aber es kann aufhören, sich Illusionen hinzugeben. Es ist an der Zeit, gemeinsam als Europäer die richtigen Schlüsse zu ziehen und eine Zukunft zu gestalten, in der Europa auch ohne die USA bestehen kann.
Quelle: rnd
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